Ein repräsentatives Hotel für die Hauptstadt

Mitte 2016 S12 1048„Viel Licht fällt in die geräumige Empfangshalle, kühn ist ihre Glaskonstruktion. Moderne Empfangstresen ermöglichen den Empfangssekretären und Portiers ein zügiges Arbeiten. Die Ein- und Ausgangstürerı öffnen sich beim Nähern von allein. Sie sind elektronisch gesteuert.“ Mit großem Stolz berichtet die Berliner Zeitung über die Eröffnung des neuen internationalen „Hotel Berolina“ an der Karl-Marx-Allee am 18. April 1964. Es soll in 347 Einzel- und 36 Doppelzimmern internationalen Gästen in der „Hauptstadt der DDR“ modernen Komfort bieten. Holzverkleidungen sollten „den Räumen Wärme und Gemütlichkeit“ verleihen. Das Hotelrestaurant bietet 220 Plätze, „auch Freunde und Bekannte der Gäste“ sind willkommen. Für die Kennzeichnung der zehn Stockwerke hat man sich einen Farbcode ausgedacht, der auch auf den Schlüsseln verwendet wird. Für unterschiedliche Dienstleistungen im Angebot dachte man sich Piktogramme aus, die als Vignetten die Wählscheiben des Zimmertelefons zierten.

Gemeinsam mit dem Hotel wurde der gesamte städtebauliche Komplex an der Karl-Marx-Straße errichtet, für den u.a. die Architekten Josef Kaiser, Edmund Collein und Günter Kunert verantwortlich zeichneten. Das Kino International direkt vor dem Hotel Berolina fungierte als Premierenkino der DDR. Seien Bedeutung in der Stadtansicht spiegelt sich in dem Symbol wieder, das die Interhotelkette dem Haus in Berlin-Mitte zugewiesen hat.

1996 fiel das Hotelgebäude der Abrissbirne zum Opfer, doch der Neubau des Rathauses Mitte an dieser Stelle stellt die Silhouette der 1950er Jahre wieder her.

Über viele Facetten der Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte gibt es heute keine Unterlagen mehr. Das Wirtschaftsarchiv hat die Aufgabe, Unterlagen zur Berliner Wirtschaft zu sichern und für die Nachwelt zu erhalten. Hinweise hierzu sind herzlich willkommen.

Info:
Berlin-Brandenburgisches Wirtschaftsarchiv e.V.
Eichborndamm 167, Haus 42,13403 Berlin
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Text: B. Berghausen