Chronik 2017

Berliner Senat unterstützt BBWA-Projekt

Senat untersttzt

2017 war ein Jahr, in dem „fake news“ weltweit zu einem unseligen Schlagwort wurde. Welcher Information können wir noch trauen, welche abenteuerlichen Verschwörungstheorien stecken dahinter oder welche seriöse Tatsache wird aufgrund einer zweifelhaften Rhetorik manipuliert oder sogar ins Gegenteil verkehrt? Welche Gefahren der Manipulation bergen die Internetdienste Facebook, Google und Twitter?

Vor diesem Hintergrund bekommt die seriöse Arbeit von Archiven einen besonders aktuellen Stellenwert: Institutionen, die mit ihren Beständen eindeutige Dokumente für sorgfältige, faktengestützte Recherchen und Forschungen zur Verfügung stellen. Dem hat sich auch seit nunmehr 15 Jahren mit wachsendem Erfolg das Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsarchiv verschrieben.  Das vielleicht wichtigste Ergebnis: Zum ersten Mal unterstützt das Land Berlin ein BBWA-Projekt für 2018 und 2019 – um den Aufbau des historisch bedeutsamen Holzmann-Bildarchivs, das uns 2017 übergeben wurde, zu fördern. Wir hoffen sehr, dass dieser Erfolg eine dauerhafte Unterstützung durch die Berliner Politik nach sich zieht, weil wir mit den Ergebnissen unserer Arbeit überzeugen werden. Immer wieder erfahren wir im Zuge der weitgespannten Netzwerkarbeit sowie der steigenden Zahl der Anfragen und Praktika und immer stärker nachgefragten Bildungsangeboten, welchen Stellenwert das BBWA inzwischen erreicht hat. Erstmalig wurden zur Sicherung von Unterlagen der regionalen Wirtschaft mit bleibendem Wert mehrere Archivberatungen für Unternehmen beim Aufbau eigener Archive durchgeführt. Insbesondere dank unserer neuen, kompetenten Archivarin Tania Estler-Ziegler sind Qualität und Umfang der Beratungs- und Nutzungstätigkeit sowie auch der Bildungsarbeit erheblich gestiegen.

Dem Auf- und Ausbau von Kooperationen hat sich das BBWA von Anbeginn mit besonderer Intensität gewidmet. Unser Geschäftsführer pflegt und erweitert beständig diese Kompetenz, von der nicht nur das Wirtschaftsarchiv profitiert. Im Berichtsjahr hat sich auch die Mitgliederzahl des Vereins erhöht, und wir haben neue Förder- und juristische Mitglieder gewonnen. Mit den stets sehr gut besuchten Industriekulturabenden mit prominenten Gästen zu historisch und aktuell relevanten Themen, der Verleihung des Preises für Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsgeschichte sowie den zahlreichen Vorträgen und Projekten wollen wir Wirtschaftsgeschichte und Industriekultur ins öffentliche Bewusstsein rücken, einen Bedeutungszuwachs in der wissenschaftlichen Forschung erreichen und Kooperationen mit Partnern in Berlin und Brandenburg fördern.