Von Bamberg zu Askania

Schoeneberg 2016 02Bereits 1871 gründete Carl Bamberg, nachdem er bei Carl Zeiss persönlich gelernt hatte, seine eigene Manufaktur in Berlin. Wenige Jahre später war das Unternehmen weltbekannt für seine Präzisionsinstrumente für Marine, Forschung, Expeditionen und Observatorien, wie den Fluid-Kompass, Großteleskope, Magnetometer und Kathetometer. Nach dem Tod des Gründers und Fortführung des Unternehmens durch seine Nachkommen, firmierte es ab 1912 als Askania Werke AG. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurde die Firma aufgeteilt und an verschiedenen Standorten wieder aufgebaut. Seit 2004 sitzt eine neugegründete Askania AG wieder in Berlin und produziert Uhren in der eigenen Manufaktur.

Von Rechenschiebern und Präzisionsobjektiven

Doch nicht nur dank Bamberg und den Askania-Werken könnte man Schöneberg als einer der wichtigsten Produktionsstandorte für optische Erzeugnisse bezeichnen. Als Carl Paul Goerz seine berufliche Laufbahn mit dem Verkauf von Rechenschiebern und Reißwerkzeugen begann, ahnte niemand, dass daraus bereits 14 Jahre nach der Gründung der Optischen Anstalt C. P. Goerz eine der weltweit größten optischen Fabriken entstehen würde. Kurz vor der Jahrhundertwende zog die Fabrik in einen Neubau in der heutigen Rheinstraße, wo heute noch die Gewerbehöfe der Firma stehen. Die beiden wichtigsten Erfolgsfaktoren waren für Goerz stetige technische Weiterentwicklungen und ein gutes Arbeitsklima mit im Haus geschulten Personal. Bis heute erinnert die Goerzallee an den fortschrittlichen Firmengründer, der 1923 starb und dessen Unternehmen wenige Jahre später in der Zeiss Ikon AG aufging.

Über viele Facetten der Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte gibt es heute keine Unterlagen mehr. Das Wirtschaftsarchiv hat die Aufgabe, Unterlagen zur Berliner Wirtschaft zu sichern und für die Nachwelt zu erhalten. Hinweise hierzu sind herzlich willkommen.

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Text: R. Hartisch