Blütezeit des Neuen Westens

Chaburg 2015Charlottenburg entstand aus dem Dorf Lützow, das heute noch in Straßennamen vorkommt und erhielt seine Bezeichnung vom Schloss. Doch nicht nur Königinnen, auch wohlhabende Berliner zog es in die westliche Vorstadt des alten Berlins. Sie entsprach damals etwa dem heutigen Bezirk Mitte. Mitte des 19. Jahrhunderts ermöglichten die „Separation“ der landwirtschaftlichen Flächen sowie der Hobrecht-Plan zur Stadterweiterung den Ausbau der rasant wachsenden Stadt Charlottenburg. Als 1882 die Stadtbahn fertiggestellt wurde, zog es noch mehr (Neu-)Berliner in das Viertel. 1892 hielten bereits sieben Straßenbahnen am Bahnhof Zoo. EntlangKurfürstendamm, Lietzenburger-, Tauentzien- und Kantstraße entstanden gehobene Geschäfte.

Zentrum fernab der Altstadt

Charlottenburg 2015 03Die Entwicklung des „Neuen Westens“ wurde durch die wohlhabenden Anwohner, die planerisch angelegten Straßen, die Verkehrserschließung und die Konzentration kultureller Einrichtungen (Theater des Westens, Renaissance-Theater, etc.) begünstigt. Auch die Tatsache, dass die alte City (Leipziger und Friedrichstraße) nach Norden und Osten nicht wachsen konnte, trug zu der neuen Zentrumsbildung fernab der historischen Altstadt Berlins bei. Charlottenburg hatte schnell ein gutes Image, weshalb das zweitgrößte Warenhaus Europas seit 1907 stolz Kaufhaus des Westens hieß. Nach der Teilung der Stadt kam Kurfürstendamm und Wittenbergplatz die Bedeutung eines West-Berliner Stadtzentrums zu.

Über viele Facetten der Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte gibt es heute keine Unterlagen mehr. Das Wirtschaftsarchiv hat die Aufgabe, Unterlagen zur Berliner Wirtschaft zu sichern und für die Nachwelt zu erhalten. Hinweise hierzu sind herzlich willkommen.

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 Text: B. Berghausen