Der Zentralvieh- und Schlachthof in Prenzlauer Berg

Prenzlauer_Berg_2012b.jpgPrenzlauer Berg, heute eines der am dichtesten besiedelten Gebiete Berlins, war seit jeher durch seinen Charakter als Wohngebiet mit einer relativ geringen Zahl von Großunternehmen geprägt. Doch schon im 19. Jahrhundert waren es zwei städtische Betriebe, deren wirtschaftliche Bedeutung herausragte. Zum einen seit 1873 das Gaswerk an der Danziger Straße, zum anderen der ganz im Südosten gelegene Zentralvieh- und Schlachthof. Das 1876 durch den Magistrat erworbene und 1878 eingemeindet Terrain zwischen Thaerstraße, Eldenaer Straße und Ringbahn gehörte allerdings erst seit 1938 zum Verwaltungsbezirk Prenzlauer Berg.

Auf dem später in nordwestliche Richtung erweiterten Gelände entstand zwischen 1878 und 1881 nach Plänen des Stadtbaurats Hermann Blankenstein die einzige Schlachtstätte Berlins. Errichtet wurde eine der europaweit modernsten Anlagen ihrer Art mit einem Verwaltungsgebäude, Vieh-Verkaufshallen und dem Schlachthof. Repräsentativer Mittelpunkt war das 1945 zerstörte Börsengebäude mit dem wappengeschmückten Börsensaal. Der Zentralvieh- und Schlachthof verfügte über einen eigenen Bahnanschluss und entwickelte sich zu einem der wichtigsten Wirtschaftsstandorte und einem der größten Arbeitgeber in Prenzlauer Berg. Nach der Beseitigung von Bombenschäden hatte der Betrieb auch zu DDR-Zeiten eine wichtige Funktion.

Prenzlauer Berg 2012aNoch heute finden sich auf dem Gelände, das sich zu einer attraktiven Wohnadresse entwickelt hat, einige der historischen Gebäude. Dazu gehören ehemalige Schlachthäuser, das frühere Verwaltungsgebäude an der Eldenaer Straße sowie das Pförtnerhaus an der Thaerstraße. Besonders ins Auge fällt das eiserne Gerüst der Hammelaktionshalle im 2004 eröffneten Hermann-Blankenstein-Park.

Das Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsarchiv sammelt die Unterlagen zur Geschichte der Wirtschaft im Bezirk. Wenn Sie Hinweise auf Schriftgut der Wirtschaft geben können, sind Sie beim Berlin-Brandenburgischen Wirtschaftsarchiv an der richtigen Adresse.

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Berlin-Brandenburgisches Wirtschaftsarchiv
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Abgedruckt in Prenzlauer Berg kompakt 2012, Verlag BfB Bestmedia4Berlin GmbH